Gastbeitrag: Der Ratgeber für die schlechte Lehrkraft: Wie man ein schüler(innen)unfreundliches Arbeitsblatt erstellt

Zu einem/r richtig schlechte/n Lehrer/in gehören natürlich auch furchtbare Unterrichtsmaterialien, aus denen die Schüler/innen möglichst wenig mitnehmen. Das Arbeitsblatt kann eine gute Möglichkeit sein, um den Schüler/innen den Unterricht so unbequem wie möglich zu gestalten.

Quelle Originalbild: Pixabay; Bearbeitung von Lulich | CC BY 4.0

Wie erstellt man als unmotivierte/r Lehrer/in nun so ein Arbeitsblatt, das möglich wenigen pädagogischen Anforderungen entspricht? Wir haben die Antworten für Sie!

Zunächst ist es natürlich wichtig, das Arbeitsblatt möglichst unübersichtlich und auf einem unpassenden Format, wenn möglich sogar noch schief, zu kopieren. Sind nun diese ersten Grundvoraussetzungen erfüllt, kann man nun mehr in die Tiefe gehen und sich dem Inhalt der Aufgaben widmen. Bei der Formulierung der Aufgabenstellung kann man einige grammatikalische, lexikalische oder formale Unfeinheiten einstreuen. Generell ist bei der Sprachrichtigkeit darauf zu achten: Weniger ist mehr! Je unverständlicher und verwirrender die Aufgaben sind, desto frustrierter werden die Schüler/innen sein.

Machen Sie sich außerdem nicht die Mühe, die Aufgaben selbst zu entwerfen – es gibt eine große Menge an Schulbüchern und Lehrwerken, aus denen man sich bedienen kann. Diese Aufgaben sollten nach Möglichkeit so gewählt werden, dass sie nicht dem Sprachniveau und dem Alter der Schüler/innen entsprechen, damit sie sich nicht gut orientieren können und etwaige Lehrplanbezüge ausgeschlossen werden können.  

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben das schlecht-möglichste Arbeitsblatt erstellt! Nun können Sie dieses, nach kleinen Änderungen, immer wieder austeilen, um die erzielte Eintönigkeit zu gewährleisten.

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Ein Gedanke zu „Gastbeitrag: Der Ratgeber für die schlechte Lehrkraft: Wie man ein schüler(innen)unfreundliches Arbeitsblatt erstellt

  • Januar 24, 2018 um 6:23 pm Uhr
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    Da geht aber doch mehr, nicht so schnell aufgeben!

    1 Schriftarten: Damit es ein richtig schlechtes Arbeitsblatt wird, solltest du mindestens fünf verschiedene Schriftarten wählen, für den Fließtext aber immer Comic Sans.

    2 Interessante Akzente kann man durch völlig unmotivierte Wechsel der Schriftart und planlosen Einsatz von Unterstreichung, Fett- und Kursivdruck setzen.

    3 Bei der Aufgabenstellung gibt es schier endlose Möglichkeiten, das Arbeitsblatt nun aber *richtig* schlecht zu machen:
    a) Lückentext: Lücken viel zu klein machen; Lücken auslassen
    b) Vorgegebene Zeilen für freie Textproduktion: Abstände viel zu klein (oder viel zu groß) machen, oder aber die Zeilen ganz weglassen und die Schüler dann, wenn sie fragen: "Dürfen wir auf die Rückseite schreiben?" mit "Wohin denn sonst, Schlaumeier?" anschnauzen.
    c) Die Aufgabenstellung so vage halten, dass niemand erahnen kann, was eigentlich verlangt ist ("Napoleon, der Hellenen-Kaiser – Anspielung!").
    d) Die Aufgabenstellung auf dermaßen nebensächliche Mikro-Details fokussieren, dass niemand mehr durchblickt, was das große Ganze eigentlich soll (das Material für die Jackenknöpfe Napoleons, und wie es nach bzw. in Frankreich transportiert wurde bzw. wie lange es dort lagerte, bevor es in finaler Form an die Jacke genäht wurde).

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