Über die korrekte Sprachverwendung im Unterricht

Einer gewissen kritischen Auseinandersetzung mit Sprache sollten sich all jene, die im Lehrberuf tätig sind, stellen. Soviel steht für mich fest. Und da gehört auch die Wahl der Sprache im Unterricht dazu. Im Fremdsprachenunterricht versuche ich, soviel Fremdsprache wie möglich zu verwenden. Die Zielsprache wird zur Arbeits- und Unterrichtssprache, um möglichst viel sprachlichen Input zu erreichen bzw. ermöglichen.

Hier fällt es mir auch nicht schwer, zwischen verschiedenen sprachlichen Registern und (Aussprache-)Varianten zu unterscheiden. In der eigenen Muttersprache sehe ich hier bei einigen doch einiges an Potential (zwei Mal einige/s in einem Satz ist auch nicht unbedingt elegant, aber egal).

Jedenfalls haben mich einige Artikel der letzten Zeit dazu gebracht, ein wenig nachzudenken. Cultural Literacy in the Age of the Hashtag ist einer davon, der sich für einen offenen Sprachzugang ausspricht, den „a dictionary isn’t a rule book; it’s a history book“. Nun ja, das mag schon stimmen, dennoch gibt es Normen und Richtungen wieder. Wie dringend unser Bedarf zu sein scheint, zeigt die Seite Korrekturen, die ich persönlich gerne nutze, wenn ich mir bei zwei Schreibweisen unschlüssig bin. Ich gehöre zum visuellen Typ, der sich Wörter aufschreibt und dann entscheidet, welche Schreibweise die richtige ist. Das kommt wahrscheinlich vom vielen Lesen 😉

Da wir Lehrenden nur aber auch Vorbildfunktion habe, sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Ausdruck, stimmen mich Artikel wie Wenig Bewusstsein für „österreichisches Deutsch“ an Schulen und Jüngere Lehrer verwenden mehr Umgangssprache als ältere nachdenklich. Gerade in Zeiten, in denen viele Schüler*innen wenig sprachliche Vorbildung mitbringen, immer mehr Deutsch nicht als Muttersprache haben, immer weniger [sorry, das ist mein persönliches Empfinden, nicht empirisch überprüft] für Sprache interessieren, sollten wir noch mehr auf unseren sprachlichen Ausdruck achten und sprachsensiblen Unterricht planen und praktizieren.

Quelle: Pixabay

Dazu gehört einerseits die Pflege des Österreichischen (und ich werfe mich jetzt in keine Diskussion, ob es sich hierbei um eine Varietät oder eine Sprache handelt!), so es DAS Österreichische überhaupt gibt, und andererseits die Hochsprache. Lerner*innen sollten beide Varianten kennen und verstehen. Unsere Sprache ist vielfältig und reich an Ausdrucksmitteln. Wir sollten uns ihrer auch bedienen.

Hier ein paar weiterführende Links zum „Österreichischen“: